Hachenburger KulturZeit geht neue Wege bei der Berufsfindung
Mit einem außergewöhnlichen Konzept erfindet die Hachenburger KulturZeit die Berufsinformationsbörse neu. GagFactory heißt das Format, dass den Jugendlichen ab Klasse 10 die verschiedenen Facetten der Arbeitswelt zeitgemäß vermitteln soll und am Freitag, 19. September, auf dem Gelände der Westerwald Brauerei in Hachenburg stattfindet.
Drei Jahre ist die GagFactory bereits in Planung, berichtet Kulturreferentin Beate Macht. Gespräche mit Arbeitgebern sowie Erfahrungen aus dem persönlichen Umfeld gaben den Anstoß, den Berufsstart für Jugendliche attraktiver zu gestalten. Statt wie sonst üblich ausschließlich das reine Berufsbild vorzustellen und potenzielle Arbeitnehmer und -geber zusammenzubringen, soll bei der GagFactory eher die Firmenphilosophie im Vordergrund stehen. „Oft ist es so, dass der Ausbildungsberuf der richtige ist, der Azubi aber nicht zur Firma passt oder umgekehrt.“ Mit dem Stilmittel der Kultur soll die GagFactory den Schülern die unterschiedlichen Werte vom Familienunternehmen bis zum globalen Weltunternehmen vorstellen. Mithilfe des gebürtigen Müschenbachers Kevin Knautz, seines Zeichens Comedian und Moderator, konnten zehn Comedians gewonnen werden, die die zehn Firmen in kurzweiligen Interviews vorstellen. Dabei sind neben dem Gastgeber, der Westerwald Brauerei, das DRK, Vecoplan, die Sparkasse Westerwald Sieg, die Verbandsgemeinde Hachenburg, TROIKA, rhenag, die Hochschule der Deutschen Bundesbank auf Schloss Hachenburg und die Firma Schütz. „Einen Platz hätten wir noch frei“, berichtet Macht und wünscht sich am liebsten einen kreativen, unkonventionellen Arbeitgeber. Gerne auch aus dem zukunftsweisenden Bereich der KI.
Gabriele Greis, VG-Bürgermeisterin (links) und Kulturerferentin Beate Macht (rechts) stellten
das Konzept der GagFactory gemeinsam mit Comedian Kevin Knautz (mitte) in der Brauerei vor.
Mehr als 400 Schüler vom Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg, der FOS und Realschule Hachenburg, der Realschule Bad Marienberg, der BBS Westerburg und der Montessori Schule Westerburg haben sich bereits angemeldet. Diese müssen sich im Vorfeld für drei Firmen entscheiden, die sie näher kennenlernen möchten. Jeweils um 9, 10 und 11 Uhr werden sich die zehn Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen, den Fragen der Comedians und Schüler stellen.
In einer zusätzlichen Runde um 12 Uhr werden die Unterschiede zwischen Universität, Hochschule und privater Hochschule dargestellt. Ergänzt wird das Ganze von Präsentationen der FOS Hachenburg und ca. 15 Handwerksbetrieben, die ihre Ausbildungsberufe auf dem Hof der Brauerei vorstellen. Dabei wird – wie bei den Firmeninterviews – Wert auf Authentizität und Interaktion gelegt.
„Das Projekt stößt jetzt schon auf riesiges Interesse“, freut sich Gabriele Greis, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hachenburg. Das verbandsgemeindeübergreifende Konzept soll Schranken abbauen und den Blick über den Tellerrand ermöglichen. „Wir sind eine Region, in der der eine vom anderen profitiert“, betont Greis und ermutigt zukünftige Arbeitnehmer an der GagFactory teilzunehmen. „Wir haben noch Platz für etwa 100 zusätzliche Schüler“, bekräftigt Macht. Interessierte Schulen, aber auch innovative Arbeitgeber, die sich für den begehrten letzten freien Platz für die Firmeninterviews bewerben möchten, können sich per E-Mail an macht@hachenburger-kulturzeit.de melden.